Die Mountainbike-Metapher

Was hat Mountainbike fahren mit Deiner Rolle als Mutter zu tun? 

Das mag jetzt vielleicht etwas komisch klingen, aber wie Ihr mich kennt, kommen mir die Gedanken meist bei Aktivitäten wie joggen oder wandern oder eben Radfahren.

Und heute war es wieder soweit. Mit Hannah im Radlanhänger auf dem Bike unterwegs und es dauert nicht lang bis wir an den ersten „Hügel“ geraten. Alles kein Problem mit einem Mountainbike heutzutage, wenn, ja wenn man rechtzeitig daran denkt zu schalten und in einen leichteren Ganz zu wechseln! Und genau dabei viel mir der Vergleich mit dem Leben als Mama und Partnerin auf. 

  1. BERGAUF: Du radelst fröhlich vor Dich hin und nun kommst Du an einen Anstieg. Um es Dir leichter zu machen, kannst Du einfach ein oder zwei Gänge hoch schalten und schon radelst Du beschwingt weiter ohne großen Aufwand. ABER nur, wenn Du schaltest. Du kennst vielleicht die Situation in der Du denkst, es sei nicht nötig zu schalten und dann ist der Anstieg doch steiler als gedacht und Du quälst Dich hinauf mit Müh und Not, dabei hätte es so leicht sein können wenn Du nur schalten würdest. Warum tun wir es also nicht? Wir machen es uns in vielen Lebenslagen schwerer als nötig, führen kleine Kämpfe mit unseren Kindern und Partnern, streiten, meckern, wollen unsere Ideen durchdrücken. Doch was, wenn wir einfach mal den Druck rausnehmen und es uns leicht machen, Hilfe annehmen und nicht alles so ernst nehmen? Auch mal unsere Kinder und Partner miteinander machen lassen ohne das wir denken wir könnten uns nicht mal rausnehmen? Ich lade Euch ein zu schalten! Es euch leicht zu machen! 

  2. ZU SPÄT GESCHALTEN: Vollkommen in Gedanken verloren, realisierst Du auf einmal, dass Du schon in der Steigung bist und vergessen hast hoch zu schalten. Jetzt hast Du zwei Möglichkeiten. 

    Entweder A: Du schaltest und es klappt gerade so noch mit viel langsamen Treten und Quälerei oder aber es war schon zu spät und die Kette reißt und Du fällst schlimmstenfalls auf die Nase. 

    Oder B, Du erkennst, dass es zu spät war, steigst ab und schiebst den Rest des Anstiegs um Dein Rad zu schonen und Dir nicht weh zu tun. 

    Oft passiert uns dieses späte Schalten in Situationen mit denen wir nicht so vertraut sind und wir unsicher sind. Wir warten, warten, warten und schwubdiwub, war es dann doch zu spät, die Kette reißt und wir stürzen. Und dann kommen typischerweise diese „Ach hätte ich doch nur“, „Wenn ich doch früher…“ etc. Gute und geübte Radfahrer wissen immer wann sie wie ideal schalten müssen, um flott und bequem und vor Allem mit Leichtigkeit voran zu kommen. Auch für uns im Leben ist es Übungssache die richtigen Momente abzupassen damit es leicht gehen darf und nicht zu spät ist. Ein gutes Beispiel ist der richtige Schlafzeitpunkt Deines Babys. Legt man es zu früh schlafen quält man sich ewig, zu spät und es gibt Tränen der Müdigkeit und Geschrei. Hat man den richtigen Zeitpunkt, geht es schnell und easy! 🙂

  3. HINDERNISSE ÜBERWINDEN: Ab und zu sind Hindernisse im Weg, an denen wir entweder vorsichtig vorbei zirkeln können, wenn wir etwas geübt sind mit dem Rad und eine gute Balance haben, andere Hindernisse muss man weiträumig umfahren oder das Rad gar darüber heben. Manchmal müssen wir das in Bruchteilen einer Sekunde entscheiden. Auch hier ist es ratsam den leichten Weg zu wählen. Es muss kein mühsamer Umweg sein, wenn wir uns zutrauen ein Hindernis vorsichtig zu umfahren. Nach einem Streit mit unserem Partner ist da oft gefühlt ein RIESEN Hindernis im Weg wieder zueinander zu finden. Hier gibt es auch die Möglichkeit sich weiträumig auszuweichen oder aber vorsichtig und behutsam das Hindernis zu bewältigen. Du entscheidest wie es leicht gehen darf!

  4. BERGAB: Auch andersrum ist es ähnlich. Wenn es recht steil bergab geht und wir merken wie wir immer schneller werden und uns fast überschlagen, ist es besser soweit abzubremsen bis wir uns wieder wohlfühlen und einen Gang runter zu schalten. Im Leben läuft manchmal alles rund. Alles fällt einem zu und neue Möglichkeiten und Aufgaben ergeben sich ganz automatisch. Doch manchmal kippt diese positive Stimmung plötzlich wenn alles doch etwas viel wird.

    Auch wenn es viele positive Dinge sind, können wir mit dem Tempo nicht mithalten und merken wie wir anfangen zu straucheln und nicht mehr die volle Kontrolle haben. Vielleicht kennt Ihr das wenn Ihr auf der Arbeit gerad ein interessantes Projekt habt, ihr nebenbei den lang-ersehnten Sommerurlaub plant, Euch die Tage vollstopft mit tollen Aktivitäten für die Kids (Pekip, Babyschwimmen, Schwimmbad, Kinderturnen, etc.), dann noch Freunde treffen, Sport machen und Zeit mit dem Partner darf auch nicht zu kurz kommen. Manchmal läuft es so richtig gut in allen Bereichen, dass wir auf einmal nicht mehr nachkommen und selbst die schönsten Sachen uns stressen. In solchen Momenten ist es besser einfach mal herunter zu bremsen und langsamer zu werden um wieder den Überblick zu bekommen und das Leben ungehetzt zu genießen. Deine Kinder und Dein Partner werden es Dir danken, denn Momente, die langsam vergehen sind die schönsten Erinnerungen statt der super stressigen 40 Minuten im Freibad voller Gemecker und Gehetze bevor es zum nächsten Termin geht. So abgedroschen wie es klingt, aber einfach mal alle gemeinsam die Seele baumeln lassen und nix tun ist sehr erholsam. 

  5. RISIKEN ABWÄGEN: Und manchmal kommt der Moment indem es auf einmal ganz eng wird und richtig steil bergab geht. So steil, steinig und uneinsehbar, dass Dir richtig Angst wird und Du nicht weißt wie Du diesen steinigen Single-Trail mit Stufen und Steilkurven schaffen sollst, so ganz ohne Schutzausrüstung wie die Profi-Downhill-Biker. Dann heißt es abzuwägen ob Du das schaffen kannst ohne Dich dabei zu verletzen, die eigenen Fähigkeiten abwägen und eine Entscheidung zu treffen. Dafür oder dagegen. „JA, ICH SCHAFF DAS“ oder „NEIN, ICH MACH DAS NICHT“! Und das ist ganz allein Deine Entscheidung. Was andere sagen oder denken ist egal! Wenn Du entscheidest, dass Dir die Risiken zu hoch sind, dann ist das in Ordnung! Mit Kindern müssen wir so oft Entscheidungen treffen und Risiken abwägen und es ist OK nein zu sagen und eine Challenge auszulassen, wenn Du denkst es ist zu gefährlich oder schwierig. Lass Dich nicht verunsichern wenn andere es tun – Du kennst Deine Fähigkeiten und die Deines Kindes am besten!

Kannst Du die Parallelen zu Deinem Leben erkennen? Ich kann Sie deutlich für mich erkennen, denn allzu oft schalte ich zu spät und bin dann kurz vorm Sturz und kann mich gerade so noch retten um wieder weiter zu kommen. Wenn Du Beispiele dazu hast würde ich mich freuen wenn Du sie in die Kommentare schreibst! Ich freu mich drauf! 

Ich hoffe Dir gefallen meine Beiträge und Du kannst für Dich und Deine Situationen ein paar Impulse mitnehmen. Ich würde mich sehr freuen wenn Du mich und meinen Blog Deinen Freundinnen und Bekannten weiterempfiehlst. Je mehr Menschen von der Thematik wissen und je mehr wir einander erzählen, zuhören und uns unterstützen, desto leichter wird es für uns alle, uns den HerausfÖrderungen des 1. Babys zu stellen.

Vertrau Dir – Du bist großartig! 

Deine Claudia

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